Ein Blick durch die Zeit
WG Match Historie

Darf ich vorstellen: Sebastian Baumann, einer der Co-Founder von WG Match. Basti hat
2020 sein Studium in Lüneburg angefangen. Da er ursprünglich aus Hannover kommt,
stand einer der größten Veränderungen im Leben von jungen Erwachsenen auch für ihn
bevor – das erste Mal aus dem Haus der Eltern wegziehen, selbständig sein, unabhängig
sein und eben in eigener Verantwortung leben und das Leben gestalten. Mit nur sehr
begrenztem Einkommen als Student, wie bei den meisten jungen Studenten oder auch
Auszubildenen oder Praktikanten, fiel Bastis Entscheidung für ein neues Zuhause auf eine
Wohngemeinschaft: Geteilte Kosten, geteilte Haushaltsaufgaben und eine feste
Gesellschaft, aus der sich andauernde Freundschaften bilden können. Genau das, was
viele Studenten nicht nur brauchen, sondern sich auch wünschen. Basti ging also auf WG
Suche, die bekannteste Plattform ist dabei wg-gesucht.de. Er scrollte sich also durch die
Listen an verfügbaren Zimmern auf dieser Seite durch, immer eins anklicken, die
weiteren Infos laden, durch alle Infos durchschauen, wenn das Zimmer passend aussah
sich noch einmal weiter mit der Anzeige auseinandersetzen, einen gut klingenden,
personalisierten Anfragetext verfassen, um die eigenen Chancen zu erhöhen, wieder
zurück in die Liste und bei der nächsten Anzeige das Spiel von vorne. So schrieb er mit
vielen Stunden Arbeit 10, dann 20 WGs bezüglich ihr Zimmer Inserat an. Wie viele
Rückmeldungen bekam Basti? Null.
Kurz vor knapp, also kurz vor Beginn des Semesters, hatte Basti dann doch noch das
Glück, von einer WG angeschrieben zu werden, die im Studentencampus noch ein freies
Zimmer hatten – Basti hatte also ein neues Zuhause in Lüneburg. Einige Gespräche mit
Kommilitonen zeigten aber, dass viele nicht das Glück hatten, stattdessen nun doch
zuhause bleiben mussten und zur Uni pendeln müssen, oder sich für deutlich mehr Geld
und finanzieller Unterstützung der Eltern eine teurere Einzelwohnung zulegen mussten.
Dann also doch nicht unabhängig.
Wir springen zu 2021, als einer von Bastis Mitbewohner ankündigte die WG zu verlassen.
Basti erklärte sich in dem Zuge auch bereit, das Zimmer online zu stellen und sich
federführend um die Suche nach einem neuen Mitbewohner zu kümmern. Also Fotos
machen, alle Infos über die WG und das Zimmer sammeln und aufschreiben und die
ganze Anzeige hochladen. Kaum hochgeladen kam schon die erste Nachricht. Und kurz
danach die Zweite. Und die Dritte. Dann eine komplette Spam Nachricht. Und so kamen
immer mehr Anfragen, immer mehr Nachfragen für das Zimmer, bis zu einem Punkt, an
dem Basti gar nicht mehr alle berücksichtigen konnte, geschweige denn allen eine
Rückmeldung zu geben. Am Ende hatte einfach eine Person das Glück von Basti gesehen
und ausgewählt worden zu sein und bei dem Besichtigungstermin ebenfalls einen guten
Eindruck hinterlassen zu haben. Jetzt war aber auch klar, warum Basti damals selber
keine Rückmeldung auf seine Anfragen bekommen hatte – WGs haben eine viel zu große
Anfrageflut, um alle zu behandeln. Man müsste am besten also einen Weg finden, wie
WGs selber entscheiden könnten, wer potenziell zu ihnen passen könnte und wer mit
ihnen kommunizieren soll.
So entstand die erste Idee für das zukünftige Start Up WG Match – als Inspiration diente
eine von Bastis Lieblingsapps (gehe ich mal von aus ): Tinder!
Sowohl WGs als auch Suchende sollen sich ein Profil erstellen können und sich
gegenseitig, wie bei Tinder, swipen können – also entweder gefällt mir die andere Seite
oder eben nicht. Erst wenn sich beide Seiten nun geliked haben, entsteht ein Match.
Dadurch ist nun erst die Kommunikation miteinander möglich. Es besteht also von beiden
Seiten bereits potenzielles Interesse, die WG kann alle Einzelprofile auswählen und liken,
von denen sie auch angefragt werden WOLLEN und die Suchenden liken auch nur die
WGs, die für sie in Frage kommen würden, müssen aber nicht jeder WG eine neue
Anfrage schicken, sondern kriegen eine Art Genehmigung für ein Anschreiben über ein
Match. Dies ist das Grundprinzip von WG Match.
Das Start Up WG Match bildete sich anschließend zusammen mit Jason Mann,
langjähriger Freund von Basti aus Hannover. Ergänzt wurde das Team mit Elias Peeters,
der als Software Entwickler eine essentielle Erweiterung darstellte, schließlich war das
Ziel, eine eigene App zu bauen. Später traten auch Noah Peeters als App Entwickler,
sowie Tobias Bremer und Cosima Goy, in den Bereichen Recht und Marketing respektive,
dem Team bei. Die größte Besonderheit an diesem Team? Wir sind selber die Zielgruppe!
Unsere Zielgruppe, junge Erwachsene, Studenten, Azubis, Menschen eben, die in WGs
leben wollen oder sogar darauf angewiesen sind. Wir sind ebenfalls genau diese
Studenten und jungen Erwachsenen und wir ebenfalls müssen die schlechten
Erfahrungen mit der aktuellen WG Suche machen, wie die Geschichte von Basti zeigt.
Wie man so schön sagt, Ideen folgten dann Taten, mittlerweile ist die App WG Match
gelaunched und im App und Play Store verfügbar. Der Marktfokus fokussiert sich dabei
auf Hannover und Lüneburg, eine deutschlandweite Ausweitung ist zu einem späteren
Zeitpunkt geplant.
Was die persönlichen Erfahrungen der Founder sowie die von WG Match aber auch
gezeigt haben, besteht ein grundsätzliches Unverhältnis zwischen der Anzahl an WG
Zimmern, die angeboten werden, und der Anzahl an Menschen, die gerne in einer WG
leben würden. Entsprechend besteht ebenfalls ein hohes Interesse an WG
Neugründungen, für die ganze freie Wohnungen benötigt werden. So entwickelt WG
Match auch daran, diesen gesamten Prozess abzudecken und dem Kunden anbieten zu
können. Dies beinhaltet nicht nur eine entsprechende Erweiterung der App selbst,
sondern vor allem die Betrachtung von Immobiliengesellschaften,
Wohnungsgenossenschaften und privaten Vermietern als neue Kunden. Damit diese ihre
Wohnungen für den Gebrauch von Wohngemeinschaften anbieten können, stellen wir ein
webbasiertes Management Tool zur Verfügung, mit welchem mehrere Wohnungsinserate
angeboten und organisiert werden können. Gleichzeitig können zugehörige App Profile an
die WG selber gegeben werden, damit diese eigenständig die zukünftige Suche nach
neuen Mitbewohnern durchführen können. So werden Vermieter von WG Wohnungen und
die einzelnen Mieter beziehungsweise Untermieter in einer neuen und innovativen Weise
zusammen gebracht werden.
Zukünftig soll aber auch die App noch deutlich erweitert den Prozess der WG Suche und
das WG Leben unterstützen. Dies beinhaltet einen integrierten Terminkalender, mit dem
Besichtigungstermine in der WG einfach geplant werden können sowie auch
Unterstützungen in der letztendlichen Vertragsgestaltung bei einem Einzug. Zusätzlich
wollen wir mit unserer App auch das Zusammenleben von WGs verbessern, mit einer
unterstützenden Organisation für Miet- oder GEZ Zahlungen als Beispiel, sowie auch der
Aufbau eines Netzwerkes von allen auf der App vorhandenen WGs, um
Zusammenkommen zu Events oder den Austausch von Informationen und Gegenständen
zu ermöglichen. Denn eins wissen wir – nach mehreren Jahren Pandemie juckt es den
jungen Erwachsenen nur so in den Fingern, endlich wieder in Präsenz zu studieren, bei
WG Partys zu sozialisieren und wieder in vollen Zügen ihre Freiheit zu genießen. Und
nichts soll dem im Weg stehen. Darum jetzt und darum WG Match!